Im Rahmen der 5. PRAEVENIRE-Gesundheitstage am Montag, 12. Oktober, im Stift Seitenstetten, proklamierten Zahnmediziner aus allen Fachbereichen, das Anrecht der österreichischen Bevölkerung auf die beste und effizienteste zahnärztliche Versorgung. Den Anfang machte die Zahnmedizin, die in Kooperation mit der Tageszeitung „Die Presse“ und dem „Periskop“ die „Zahngesundheit 2030“ zum Thema machte. Dazu wurde die PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030 ins Leben gerufen, die „den Patienten im Mittelpunkt“ aller Bemühungen sieht!
Was eigentlich selbstverständlich anmutet, scheitert immer öfter an verkrusteten Strukturen, Bürokratie, Kompetenz- und Entscheidungsproblemen, fehlenden Zuständigkeiten und mangelnder Zukunftsorientiertheit aller verantwortlichen Institutionen, wie der praktische Arzt, Zahnarzt und Facharzt für Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie und Autor des kritischen Buches „Zahn um Zahn“, DDr. Gerald Jahl, auch in seinen Beiträgen zur Diskussion in Seitenstetten betont.
Er führt aus: „Es scheint so, dass die Zahnmedizin, als wichtiger Teilaspekt der gesamten Medizin, jetzt in der Coronazeit, und gerade mitten in der zweiten Welle, leider bewiesen hat, dass sie mittlerweile anscheinend absolut keine gesundheitspolitische und medizinische Kompetenz mehr hat. Weder die Zahnärzte werden seitens der Standesvertretung zum aktuellen Geschehen ausreichend informiert, geschweige denn die teilweise verunsicherten Patienten. Und wenn man schon auf die vielen Zahnärzte in Österreich gänzlich vergessen mag, kann und darf es aber nicht sein, die Patienten beispielsweise zum aktuell wichtigen Thema ‚Zahnarzt, Aerosol und Corona‘ richtig und nachhaltig zu informieren. Während die Allgemeinmediziner in der Pandemie durch ihre Vertretung der Ärztekammer täglich viele und aktuelle Informationen und Handlungs- und Verhaltensempfehlungen zum aktuellen Corona-Geschehen erhalten haben, gab es für die Zahnmediziner seit vielen Wochen gar keine diesbezügliche Information, fast keine Empfehlungen und keine Statements von offizieller Stelle. Ich warne daher davor, dass die Zahnmedizin zum Appendix, zum Blinddarm der Medizin verkommt, dass sich die Zahnmedizin immer mehr von der Medizin entfernt. Und es lässt sich darüber streiten, ob der Appendix wichtig ist oder eben doch unwichtig.“